NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat am Mittwoch einen Schwächeanfall in Reaktion auf den Zinsentscheid der US-Notenbank Fed schnell überwunden. Im New Yorker Handel kostete die Gemeinschaftswährung zuletzt 1,0667 US-Dollar, womit sie nur knapp unter ihrem vorherigen Stand notierte und auf dem höchsten Niveau seit über einem halben Jahr blieb. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0649 (Dienstag: 1,0545) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,9391 (0,9483) Euro gekostet.

Auf ihrer Dezember-Sitzung hob die Fed den Leitzins wie überwiegend erwartet um einen halben Prozentpunkt auf 4,25 bis 4,50 Prozent an und verlangsamte damit ihr Zinserhöhungstempo - zuvor hatte sie den Leitzins viermal in Folge um je 0,75 Prozentpunkte erhöht. Die Währungshüter haben aber offenbar nicht vor, ihren Kampf gegen die Inflation bald abzubrechen. Für 2023 signalisieren sie sogar mehr Zinsanhebungen als bislang. In den Jahren danach dürfte die Geldpolitik zwar gelockert werden. Den Prognosen zufolge deutet sich aber ein höheres Zinsniveau an, als die Notenbanker bislang in Aussicht gestellt hatten.

Dass der Eurokurs diesen Aussichten trotzte, dürfte auch auf den am Donnerstag anstehenden Zinsentscheid der EZB zurückzuführen sein. Auch die Währungshüter der Eurozone dürften im Kampf gegen die Inflation zunächst etwas abbremsen: Nach zwei Zinsanhebungen um jeweils 0,75 Prozentpunkte rechnen Bankökonomen überwiegend mit einer Straffung um 0,5 Punkte. Der seit längerem entscheidende Einlagensatz würde damit auf 2,0 Prozent steigen. Der in der Öffentlichkeit bekanntere Hauptrefisatz würde 2,5 Prozent betragen. Damit würden die Zinsen zwar weiter denen in den USA hinterherhinken. Aber der Abstand würde erst einmal zumindest nicht wachsen und damit auch nicht die Attraktivität des Dollar als Anlagewährung im Vergleich zum Euro./gl/men