NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro ist am Freitag im US-Handel etwas unter Druck geraten und kurz unter 1,08 Dollar gefallen. Zuletzt notierte die europäische Gemeinschaftswährung wieder knapp über dieser Marke. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor etwas höher auf 1,0825 (Donnerstag: 1,0801) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9237 (0,9258) Euro.

Damit knüpfte der Euro nach einer kurzen Stabilisierung im europäischen Geschäft wieder an seine jüngsten Verluste zum Dollar an. Erfreuliche Konjunkturdaten aus Deutschland konnten die Gemeinschaftswährung insofern nur kurz stützen.

Das vom Ifo-Institut erhobene Geschäftsklima für Deutschland hat sich im Oktober erstmals seit einem halben Jahr verbessert. Der Anstieg fiel zudem stärker als erwartet aus. Zuvor war der Indikator vier Monate in Folge gefallen.

Ökonomen sehen allerdings keine Anzeichen für eine spürbare Erholung der deutschen Wirtschaft. "Die Aufschwunghoffnungen sind weiterhin gering bei den deutschen Unternehmen", kommentierte Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank. "Der Ausblick auf sinkende Zinsen hellt die Stimmung etwas auf, ansonsten gibt es kaum Bewegung im trüben Sumpf der deutschen Konjunktur."

Am Mittwoch war der Euro noch bis auf 1,0761 Dollar und damit auf den niedrigsten Stand seit Anfang Juli gefallen, nachdem die Zinssenkungserwartungen an die Europäische Zentralbank zugenommen hatten. So halten einige Experten angesichts der schwachen Konjunktur in der Eurozone im Dezember auch eine Zinssenkung um 0,50 Prozentpunkte für möglich, wenngleich die Mehrheit noch von 0,25 Prozentpunkten ausgeht./la/he