FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Dienstag etwas zugelegt. Im Mittagshandel kostete die Gemeinschaftswährung bis zu 1,0710 US-Dollar. Im frühen Handel hatte sie noch knapp unter 1,07 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Montagnachmittag auf 1,0663 Dollar festgesetzt.

Die Teuerung in der Eurozone hat sich im August überraschend abgeschwächt. Die Inflationsrate fiel laut revidierten Zahlen von 5,3 Prozent im Vormonat auf 5,2 Prozent. Vorläufige Daten von Ende August hatten noch eine Stagnation auf 5,3 Prozent ergeben. Analysten hatten mit einer Bestätigung der Erstschätzung gerechnet. Die Kernteuerung ohne schwankungsanfällige Preise für Energie und Lebensmittel ging wie in einer ersten Schätzung berechnet zurück.

Das Inflationsziel der Europäische Zentralbank (EZB) von mittelfristig zwei Prozent wird aber nach wie vor klar überschritten. Am vergangenen Donnerstag hatte die Notenbank den Leitzins erneut angehoben. Notenbankchefin Christine Lagarde deutete jedoch an, dass der Zinsgipfel erreicht sein könnte.

Der Notenbankchef Frankreichs, Francois Villeroy de Galhau, geht unterdessen für eine längere Zeit von stabilen Zinsen im Euroraum aus. "Wenn wir die Situation heute betrachten, denken wir, dass das ein gutes Niveau ist", sagte Villeroy de Galhau dem französischen Fernsehsender BFM TV am Dienstag. "Wir haben die richtige Dosis, aber wir müssen das Medikament ausreichend lange einnehmen, dann werden wir eine Verlangsamung der Inflation erleben." Villeroy de Galhau entscheidet im EZB-Rat über die Geldpolitik mit./jsl/bgf/mis