FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Dienstag bis zum Mittag leicht zugelegt. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,0510 US-Dollar und damit etwas mehr als am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag etwas höher auf 1,0587 Dollar festgesetzt.

Der Handel zwischen Euro und Dollar verlief am Vormittag ruhig. Konjunkturdaten aus Deutschland überraschten zwar positiv, bewegten das Währungspaar aber nicht nennenswert. Der Auftragseingang der deutschen Industrie legte im Oktober überraschend deutlich zu. Allerdings folgt der Zuwachs auf empfindliche Rückgänge in den beiden Vormonaten. "Der Trend bei den Auftragseingängen zeigt weiterhin deutlich nach unten", kommentierte Commerzbank-Experte Ralph Solveen.

EZB-Chefvolkswirt Philip Lane bekräftigte unterdessen die allgemeine Erwartung, dass die Leitzinsen im Euroraum weiter steigen dürften. Allerdings wies der Ire auch auf die bereits erfolgten Zinsanhebungen von insgesamt zwei Prozentpunkten in diesem Jahr hin. Derzeit ist nicht ganz klar, ob die EZB ihr Straffungstempo auf der nächsten Zinssitzung Mitte Dezember auf 0,50 Prozentpunkte verlangsamt oder bei 0,75 Punkten belässt.

Kursgewinne verzeichnete der australische Dollar. Die Notenbank des Landes hob ihren Leitzins wie allgemein erwartet um weitere 0,25 Punkte auf 3,1 Prozent an. Zugleich überraschte sie einige Fachleute, indem sie weitere Anhebungen in Aussicht stellte. Erwartet wurde eher, dass die Währungshüter verbale Vorbereitungen für ein Ende des Straffungskurses treffen. Die australische Notenbank gilt im internationalen Vergleich als eher vorsichtige Zentralbank./bgf/jsl/jha/