FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs hat zur Wochenmitte nachgegeben. Am späten Mittwochnachmittag kostete die Gemeinschaftswährung im Tief 1,0915 US-Dollar und damit einen halben Cent weniger als im Tageshoch. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs etwas höher auf 1,0938 (Dienstag: 1,0951) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9142 (0,9132) Euro.

Neue Konjunkturdaten wurden am Devisenmarkt eher zur Kenntnis genommen. Nach Zahlen der EZB entwickelt sich die Geldmenge im Währungsraum weiter schwach. Das breit angelegte Aggregat M3 wuchs erneut langsamer, die enger gefasste Geldmenge M1 ging deutlich zurück. Analysten der Helaba sprachen einerseits von positiven Zeichen für die Inflationsentwicklung, da eine geringere Geldmenge die Teuerungsrisiken mindere. Allerdings würden auch die Konjunkturerwartungen gedämpft: Die schrumpfende Geldmenge M1 gilt unter Fachleuten als Konjunkturindikator.

Am Nachmittag richtete sich die Aufmerksamkeit auf eine hochrangig besetzte Podiumsdiskussion. Im portugiesischen Sintra diskutierten die Spitzen der vier großen Notenbanken aus den USA, dem Euroraum, Großbritannien und Japan. EZB-Präsidentin Christine Lagarde bekräftigte, dass die Leitzinsen im Währungsraum voraussichtlich weiter steigen werden. US-Notenbankchef Jerome Powell unterstrich, dass die Zentralbank nach starken Zinsanhebungen in den vergangenen 15 Monaten jetzt etwas vorsichtiger vorgehe. Weitere Straffungen schloss aber auch er nicht aus.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86420 (0,85990) britische Pfund, 157,82 (157,14) japanische Yen und 0,9822 (0,9789) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1908 Dollar gehandelt. Das waren rund fünf Dollar weniger als am Vortag./bgf/jsl/he