FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach den IT-Problemen bei der Deutsche-Bank-Marke Postbank läuft auch die Umstellung der Computersysteme bei der Fondstochter DWS aus dem Ruder. Die ursprünglichen Pläne seien mit Blick auf Zeit und Kosten zu optimistisch gewesen, sagte DWS-Chef Stefan Hoops am Mittwoch in einer Telefonkonferenz mit Analysten. "Zum jetzigen Zeitpunkt ist klar, dass wir ein weiteres Jahr mit erheblichen IT-Aufbaukosten haben werden, entsprechend 2023, was zu weiteren Transformationskosten im Jahr 2024 führen wird." Dabei geht es um jeweils etwa 100 Millionen Euro. Zudem dürften die erhofften Einsparungen erst später eintreten, sagte Hoops.

Im Gegensatz zur IT-Umstellung bei der Postbank geht es bei der DWS nicht um Systeme mit Kundenbezug. Die Fondsgesellschaft will sich bei vielen Verwaltungsthemen von ihrem Mutterkonzern lösen - sofern sie es selbst und billiger hinbekommt. So verlasse sich die DWS bei den Gehaltsabrechnungen auch künftig auf die Deutsche Bank, erklärte Hoops. Allerdings habe die DWS einige "komplexe Abhängigkeiten" bei ihrem Großprojekt erst im Laufe der Zeit bemerkt. Außerdem habe man "die Notwendigkeit unterschätzt, genügend Kapazitäten intern aufzubauen, um die Anbieter zu ersetzen, auf die wir uns zuvor stark verlassen haben"./stw/mis