BERLIN (dpa-AFX) - Der Essenslieferdienst Delivery Hero sieht keinen Zeitdruck beim Verkauf seines Südostasien-Geschäfts. "Wir müssen Foodpanda nicht verkaufen, auch wenn das ein Vorteil für unsere Liquidität wäre", sagte Finanzchef Emmanuel Thomassin am Mittwoch der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Damit trat der Manager auch Bedenken von Investoren entgegen, dass der Finanzmittelfluss von Delivery Hero nicht ausreichen könnte, Schulden aus eigener Kraft zu bedienen. An der Börse notierten die Papiere des Lieferdienstes am späten Nachmittag 5,5 Prozent höher, nachdem sie in den vergangenen Wochen deutlich an Wert eingebüßt hatten.

Der Konzern sei weder auf externe Finanzierungen, wie in der Vergangenheit, noch auf Erlöse aus Fusionen und Übernahmen angewiesen, hieß es weiter. Stand Ende 2023 verfügte Delivery Hero nach eigenen Angaben über Barmittel und Barmitteläquivalente von rund 1,7 Milliarden Euro. Noch nicht enthalten sind darin ein Zufluss von 140 Millionen Euro durch den Verkauf einer Beteiligung am Branchenunternehmen Deliveroo sowie die Rückzahlung einer Wandelanleihe in Höhe von 287 Millionen Euro, beides geschah im Januar. 2025 muss der Essenslieferdienst dann rund eine halbe Milliarde zurückzahlen.

Zuletzt hatten Spekulationen die Debatte angeheizt, dass Delivery Hero und Interessenten wie der Dienstleister Grab nicht auf einen Nenner für Foodpanda kommen. Die Berliner möchten ihre Marke in Südostasien abstoßen. In der Vergangenheit kriselte das Geschäft in der Region infolge von hartem Wettkampf und entsprechend hohen Werbeausgaben, die an der Profitabilität knabberten./ngu/mis/jha/