STAHNSDORF (dpa-AFX) - Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich vehement gegen Dumping-Löhne bei Postdienstleistern ausgesprochen. "Ich bin froh darüber, sagen zu können, dass wir alles dafür tun, dass es auch gute bezahlte Arbeit ist und tariflich abgesichert - und dass es keinen Dumpinglohn gibt in diesem Bereich", sagte Scholz am Samstag nach dem Besuch einer Betriebsversammlung der Niederlassung Deutsche Post Berlin 2 im Stahnsdorfer Briefzentrum bei Potsdam.

Der Betriebsratsvorsitzende Frank Norkus hatte dem Kanzler zuvor von den Sorgen der Belegschaft wegen zunehmender privater Konkurrenz berichtet. Dieser Wettbewerb müsse fair organisiert werden, forderte Norkus. "Lohn- und Sozialdumping als Geschäftsmodell darf keine Zukunft haben", betonte er. "Darum erwarten wir, dass Lizenzen in der Branche nur an Unternehmen vergeben werden, die die gültigen Tarifstandards und Arbeitsbedingungen einhalten und dass dies auch durchgesetzt wird."

In dem Briefzentrum ließ sich Scholz eine Sortieranlage für Großbriefe vorführen und er legte auch selbst einen Stapel Zeitungen in die Anlage ein. Anschließend posierte er im Hof für die Fotografen auf einem Elektro-Lastenrad und drehte gemeinsam mit dem Vorstandschef von Deutsche Post DHL Group, Tobias Meyer, eine Runde mit einem E-Lastwagen.

Stahnsdorf im Landkreis Potsdam-Mittelmark gehört zum Bundestagswahlkreis von Scholz. Über das Briefzentrum versorgt die Deutsche Post ihre Kunden im Großraum Potsdam und in den südwestlichen Stadtteilen Berlins mit Postsendungen./kp/DP/nas