GRÜNHEIDE/POTSDAM (dpa-AFX) - Im Streit über nicht genehmigte Bauarbeiten auf dem Tesla -Gelände in Grünheide will Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (Grüne) den US-Autobauer, Verbände und Behörden an einen Tisch bringen. "Einen Terminvorschlag haben wir für Anfang März unterbreitet", teilte ein Sprecher des Ministeriums am Freitag mit. "Mit dem Gespräch wollen wir mit den Beteiligten vertiefend über die Grundsätze der Zusammenarbeit sprechen."

Tesla hatte nach Angaben des Landkreises Oder-Spree auf einem Parkplatz der Fabrik in Grünheide mehr als 100 Pfähle in die Erde eingebracht. Tesla habe eine Überdachung des Parkplatzes mit Solarmodulen bauen wollen. Die Bauarbeiten wurden aber gestoppt, da keine Genehmigung vorlag, wie der Sprecher des Kreises, Mario Behnke, mitteilte. "Der Landkreis ist vom Vorgehen von Tesla schwer enttäuscht. Wir erwarten, dass das Unternehmen seine internen Abläufe so aufstellt, dass sich solch ein Anfängerfehler nicht wiederholen kann", so die Kreisverwaltung, die auch Genehmigungsbehörde ist. Die Pfahlgründungen würden derzeit untersucht.

"Wir gehen im Moment davon aus, dass es sich um ein genehmigungspflichtiges Vorhaben handelt", teilte der Sprecher des Kreises Oder-Spree weiter mit. "Nach einer ersten Einschätzung gehen wir aufgrund der geringen Einbringungstiefe der Pfähle aber nicht von einer akuten Gefährdung des Grundwassers aus."

Zudem gibt es seit längerem Streit um die Grundwasser-Überwachung im Werk. Umweltverbände sahen von Anfang an Risiken für das Wasser. Ein Teil des Werksgeländes liegt in einem Wasserschutzgebiet.

Die Bürgerinitiative Grünheide warf den Behörden Versäumnisse vor. "Die Behörden lassen Tesla schalten und walten, wie es will", kritisierte Sprecherin Manu Hoyer am Freitag. "Die Behörden gucken bewusst weg." Sie forderte, bei dem vom Umweltministerium angesetzten Treffen müsse die Bürgerinitiative mit am Tisch sitzen.

Tesla produziert seit März 2022 in Grünheide bei Berlin Elektroautos. Dort gibt es derzeit mindestens 9500 Mitarbeiter. In der ersten Ausbauphase sollen es 12 000 Beschäftigte sein./mow/DP/men