APA ots news: Nachhaltige Mobilität: Entscheidend ist nicht die Antriebsart, sondern die nachhaltige Energie

Bernhard Geringer, Experte für Automobiltechnik, sieht in

Zukunft drei nachhaltige Antriebsarten - Hybrid mit eFuels,

Elektrisch und Wasserstoff.

Wien (APA-ots) - Die fünfte Ausgabe der "Energy Transition Innovation

Talks" ging der

Frage nach, welche Schritte notwendig sind, um die Energiewende im

Verkehr so rasch wie möglich zu erreichen. Stephan Schwarzer,

Geschäftsführer der eFuel Alliance Österreich, lud wieder eine

hochkarätige Expertenrunde ein, um tragfähige Antworten auf die

anstehenden Herausforderungen rund um eine rasche Mobilitätswende zu

finden. Als Partner waren diesmal die Sparte Transport und Verkehr

und die Fachgruppe Güterbeförderung der Wiener Wirtschaftskammer mit

dabei.

Bernhard Geringer, emeritierter Vorstand des Instituts für

Fahrzeugantriebe und Automobiltechnik an der TU-Wien, hat darauf eine

klare Antwort: "One-fits-all gibt es nicht. Das entscheidende für

eine umweltschonende Mobilität ist nachhaltige Energie und nicht die

Antriebsart. Wir brauchen daher Technologie-Offenheit und

klimaneutrale Lösungen, aus denen je nach Bedarf und Anwendung

ausgewählt werden kann." Auch der Wirkungsgrad im Motor sei von

untergeordneter Bedeutung, wenn der Strom für das E-Auto nicht von

der eigenen Solaranlage am Dach kommt, sondern von einem

Wärmekraftwerk ins allgemeine Stromnetz eingespeist wird. Daher seien

die gängigen Wirkungsgrad-Vergleich keine sinnvolle

Entscheidungsgrundlage.

Auch Jürgen Roth, Vorstandsvorsitzender der eFuel Alliance

Österreich, spricht sich für einen Technologiemix aus: "Wir wollen

ein Miteinander. Man kann eine Kutsche nicht mit einem einzigen Pferd

auf einen steilen Berg hinaufziehen. Es braucht zwei Pferde, damit

man rasch und sicher oben ankommt." Hier nimmt Roth auch die Politik

in die Pflicht: "Die politisch Verantwortlichen müssen sich endlich

eingestehen, dass sie der Wirtschaft schweren Schaden zugefügt haben,

indem sie ihre Entscheidungen auf Basis falscher Voraussetzungen und

überholter Annahmen getroffen haben.

Horrende Strafen der geschwächten Automobilhersteller aussetzen

"Seither gab es Krieg, Rezession, Einbrüche in der Autoindustrie,

Vordringen chinesischer Automarken mit geringem österreichischen

Zuliefereranteil. Daher begrüße ich die Initiative von

Wirtschaftsminister Kocher gemeinsam mit Italien und vielen anderen

Mitgliedstaaten, die Revision der CO2-Grenzwerte vorzuziehen und die

horrenden Strafzahlungen auszusetzen, man kann doch nicht so tun, als

ob nichts passiert wäre. Ich hoffe auf einen breiten Konsens bei

Regierungs- und Oppositionsparten, um dieser nationalen Bedrohung

etwas entgegenzusetzen", so der Wirtschaftsexperte.

Bernhard Haidacher, Head of SHEQ-Management bei der LKW WALTER

Internationale Transportorganisation AG, hat ebenfalls eine klare

Botschaft: "Ohne alternative Treibstoffe geht es nicht!". LKW WALTER

ist einer der Vorreiter, wenn es um klimaneutralen Transport geht.

Das Unternehmen verfolgt eine klare Nachhaltigkeits-Strategie und

setzt dabei unter anderem auf HVO, um die selbst gesteckten Ziele zur

CO2-Einsparung so rasch wie möglich zu erreichen. Die ersten

Praxiserfahrungen zeigten aber auch, dass die Resilienz bei

nachhaltigen Treibstoffen noch erhöht werden müsse. Außerdem gibt es

noch einige steuerliche Fragen zu klären. Haidacher: "Die Politik

muss Rahmenbedingungen schaffen, die alternative Treibstoffe

gegenüber fossilem Diesel bevorzugen."

Kasimir Nemestothy, Energieexperte der Landwirtschaftskammer

Österreich, stellte die Programme zur Erreichung der österreichischen

Klimaziele auf den Prüfstand, und kam zu einem ernüchternden

Ergebnis: "Der Anteil der Erneuerbaren ist viel zu gering. 2022 sind

nur 22,5 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs in Österreich auf

elektrische Energie entfallen und davon kamen unionsweit wiederum nur

40 Prozent aus nachhaltigen Energiequellen. Das heißt: Wir brauchen

alle nachhaltigen Lösungen, damit wir unsere Klimaziele erreichen

können."

Wolfgang Böhm von der Fachgruppe Güterbeförderung in der WKW hat

ebenfalls positive Erfahrungen mit HVO gemacht: "Der Treibstoff ist

CO2-neutral, wird in Europa produziert und wir müssen keine

Experimente mit tonnenschweren Akkus machen."

Spartenobmann Transport und Verkehr in der WKW Davor Sertic

spricht sich ebenfalls für Technologieoffenheit aus und formuliert

eine deutliche Forderung an die Politik: "Die Politik muss endlich

auf die Wirtschaft hören, denn die Wirtschaft weiß am besten, was sie

braucht."

Wirtschaft fordert Ende der steuerlichen Diskriminierung der

erneuerbaren Kraftstoffe

Stephan Schwarzer, Geschäftsführer der eFuel Alliance Österreich,

verweist darauf, dass E-Autos in Österreich aktuell mit hohem CO2-

Rucksack unterwegs sind. Der Anteil der erneuerbaren Quellen am Strom

fiel in den kalten Novembertagen oft unter 60%, zeitweise auch unter

50%. "Autos die mit erneuerbaren Kraftstoffen fahren sollen

steuerlich genauso behandelt werden wie Autos, die mit Strom fahren,

dann gibt es kraftvolle Incentives, um die CO2-Emissionen aus PKWs zu

senken."

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service

sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at

Rückfragehinweis:

eFuel Alliance Österreich

Dr. Stephan Schwarzer

Generalsekretär

Telefon: +43 664 381 88 26

E-Mail: s.schwarzer@efuel-alliance.at

Website: https://www.efuel-alliance.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/34625/aom

*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER

INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***

OTS0142 2024-11-29/15:27