PREMSTÄTTEN (dpa-AFX) - Der Sensorenhersteller AMS Osram will im Rahmen seiner Finanzierungspläne die in Malaysia geplante Fabrik verkaufen und gleichzeitig rückanmieten. Das bringt ihm rund 400 Millionen Euro ein.

AMS Osram habe insgesamt Infrastruktur-Asset-Transaktionen über bis zu 450 Millionen Euro unterzeichnet, teilte das Unternehmen am Montag mit. Die Haupttransaktion sei das "Sale & Lease Back" des Produktionsgebäudes in Kulim in Malaysia über rund 400 Millionen Euro ohne Fertigungsanlagen. Die Aktie des Unternehmens mit Sitz im österreichischen Premstätten legte an der Züricher Börse nach dem Handelsstart um bis zu 5,6 Prozent zu, zuletzt notierte sie noch 1,3 Prozent im Plus.

Es handelt sich bei dem Deal um ein Finanzierungsmodell zur Liquiditätsbeschaffung, bei dem etwa Immobilien verkauft werden und zur sofortigen Nutzung zurückgemietet werden. Die neue Fabrik in Malaysia soll früheren Angaben zufolge 2024 den Betrieb aufnehmen und dann die Produktion allmählich hochfahren.

Zu den Investoren gehören laut der Mitteilung drei der größten Investmentgesellschaften Malaysias. Der Abschluss der Transaktion werde für den anstehenden Winter 2023/2024 erwartet, die Laufzeit betrage zehn Jahre und sei an bestimmte Bedingungen geknüpft.

Des Weiteren habe die Gesellschaft den Verkauf einer stillgelegten Produktionsanlage in Asien abgeschlossen und dafür Barmittel im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich erhalten.

Bereits Ende September hatte AMS Osram einen umfassenden Finanzierungsplan angekündigt: Durch eine Kombination aus einer Kapitalerhöhung, neuen Anleihen und weiteren Finanzierungsinstrumenten sollten insgesamt über 2,25 Milliarden beschafft werden. Das Programm hatte die Aktie deutlich abrutschen lassen.

Die Kapitalerhöhung soll rund 800 Millionen Euro einbringen. Mit den nun angekündigten Geschäften belaufen sich die angekündigten vermögensbasierten Finanzierungen auf bis zu 450 Millionen Euro an Barmitteln. Der Verkauf der Vermögenswerte habe keinen Einfluss auf die Strategie, so AMS Osram.

2022 hatte die Gesellschaft begonnen, rund eine Milliarde Euro in Produktion, Anlagen und Forschung sowie für die Entwicklung von LED und MicroLED zu investieren. Die Anlage in Kulim werde voraussichtlich die weltweit erste vollautomatische 8-Zoll-LED-Fertigungsanlage sein./ys/tv/AWP/men