WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat sich am Freitag dem negativen europäischen Börsenumfeld angeschlossen und ist mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Der heimische Leitindex ATX verlor 0,66 Prozent auf 3059,33 Einheiten. Der ATX Prime fiel um 0,61 Prozent auf 1531,77 Zähler. Die zu Ende gehende Woche stand vor allem im Zeichen der Notenbanksitzungen in den USA und der Eurozone, wo die Währungshüter ihren Zinssatz um jeweils 0,50 Prozentpunkte angehoben und weitere Erhöhungen in Aussicht gestellt hatten. Vor diesem Hintergrund konnten auch nicht überraschende Einkaufsmanagerindizes der Eurozone stützen, zumal diese weiterhin im Kontraktionsbereich unter 50 Punkten lagen.

Unternehmensseitig kam heute vor allem den ATX-Titel der Lenzing und jenen der Semperit im Prime Market große Aufmerksamkeit zu. Während die Anteilsscheine des Faserherstellers nach einem Bericht über einen möglichen Jobabbau 1,9 Prozent abgaben, legten Semperit einen starken Kurssprung von 16,2 Prozent hin. Der Gummi- und Kautschukkonzern verkauft seine Sempermed-Sparte an den südostasiatischen Handschuhproduzenten Harps Global Pte. Ltd. um 115 Millionen Euro.

Aber auch Mayr-Melnhof standen im Fokus und büßten 0,8 Prozent ein. Der Kartonhersteller verabschiedet sich von seinem Russland-Geschäft. Die beiden Packaging-Standorte in Russland, in St. Petersburg und Pskov, gingen an den lokalen Investor Granelle. Der Verkaufspreis belief sich auf rund 134 Millionen Euro, wie der Kartonhersteller mitteilte.

Unter den weiteren Einzelwerten waren die ATX-Scheine von CA Immo mit satten minus 6,6 Prozent sehr schwach. Post verloren 3,8 Prozent und EVN reduzierten sich um drei Prozent. Dahinter rangierten Wienerberger mit minus 2,9 Prozent. Unter den wenigen ATX-Gewinnern steigerten sich s Immo um 3,2 Prozent. Gefragt waren zudem Andritz (plus 1,7 Prozent) und die beiden schwer gewichteten Bankentitel der Bawag (plus 0,8 Prozent) und Erste Group (plus 0,9 Prozent)./sto/APA/zb