WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat den Handel am Mittwoch mit moderaten Aufschlägen beendet. Stärkere Gewinne gegen Mittag wurden im Verlauf wieder abgegeben. Der Leitindex ATX schloss 0,25 Prozent höher bei 3249,87 Punkten. Der ATX Prime legte um 0,29 Prozent zu auf 1 630,74 Zähler.

Einige Analysten erklärten die europaweit gute Börsenstimmung mit der Hoffnung auf eine abflauende Inflation. "Die Anleger klammern sich an alle Daten, die auf einen nachlassenden Preisdruck hindeuten, und das dürfte morgen erneut der Fall sein", schrieb Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets und spielte damit auf die am Donnerstag anstehenden US-Inflationszahlen an.

Andere Marktbeobachter verwiesen auf die Hoffnungen, dass die wirtschaftliche Eintrübung in Europa und den USA weniger stark ausfällt als befürchtet, so ein Analyst vom Broker ActivTrades. Eine Einschätzung, die auch Börsenexperte Andreas Lipkow teilt: "Die Marktteilnehmer finden sich langsam mit einem US-Zinsniveau von fünf Prozent ab und setzen auf eine schnelle Konjunkturerholung in China. Diese Wirtschaftsbelebung könnte das Potenzial haben, sogar eine Rezession in Europa letztendlich doch noch abwenden zu können."

Von der Erwartung auf eine möglicherweise weniger starke Gangart der weltweiten Notenbanken profitierten am Mittwoch Immobilien-Aktien - so auch in Wien: CA Immo und UBM legten um jeweils 1,6 Prozent zu. Immofinanz gewannen 1,7 Prozent, während s Immo um deutlich 2,1 Prozent nachgaben.

Zu den meistgefragten Werten gehörten die Aktien der Vienna Insurance Group (VIG). Sie legten um 4,5 Prozent zu. Die VIG baut ihr Geschäft mit der betrieblichen Pensionsvorsorge aus. Dazu hat ihre slowakische Tochter Kooperativa poist'ova sämtliche Anteile an der 365.life übernommen. Der Erwerb wurde bereits von der slowakischen Nationalbank genehmigt.

Die Papiere von AT&S konnten um drei Prozent zulegen. Der US-Chipentwickler Intel habe einen neuen Computerprozessor vorgestellt, wovon AT&S als Lieferant mitprofitieren könne, schätzen Analysten der Erste Group.

Die Aktien von Schoeller Bleckmann (SBO) dürften von einer Kurszielanhebung durch Analysten der Erste Group nur leicht profitiert haben. Diese hoben den Wert von 74,5 auf 77,4 Euro pro Titel an. Zwischenergebnisse des Unternehmens für 2022 würden zeigen, dass SBO vom Aufschwung der Ölbranche nach der Corona-Pandemie profitiert habe, so die Erste Group in einem Kommentar. Die "Buy"-Empfehlung für die SBO-Aktie wird beibehalten. Im Mittwochshandel verteuerten die SBO-Anteile sich um 0,2 Prozent./spo/sto/APA/jha