WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat den Freitagshandel mit klaren Verlusten beendet. Mehrheitlich dürften die steigenden Ölpreise und die damit einhergehenden Sorgen vor weiteren inflationären Schüben Zinssorgen angefacht haben. Hintergrund des zuletzt teurer werdenden Rohstoffs waren Aussagen Russlands. So werde der Staat seine Ölförderung angesichts der vom Westen beschlossenen Preisobergrenze kürzen.

Der ATX sank um 0,89 Prozent auf 3443,89 Einheiten. Der ATX Prime verlor 0,84 Prozent auf 1729,87 Zähler.

Konjunkturseitig standen in den USA am Nachmittag Daten zur US-Verbraucherstimmung im Vordergrund. So steigerte sich der von der Uni Michigan für Februar erhobene Index für die Konsumlaune von 64,9 Zählern auf 66,4 Punkte und damit stärker als erwartet. Dies dürfte die Sorgen vor weiteren Zinsschritten weiter befeuert haben.

Mit Blick auf die Branchen profitierten die Wertpapiere der OMV von den Entwicklungen beim Ölpreis und legten im ATX um 4,2 Prozent zu. Ebenfalls gesucht waren Schoeller-Bleckmann mit plus 0,7 Prozent.

Dagegen mit mehrheitlich deutlichen Abgaben zeigten sich Bankenwerte, darunter Erste Group (minus 3,4 Prozent) und Raiffeisen (minus 2,1 Prozent). Schwach waren zudem die schwer gewichteten Verbund-Scheine, die um 1,6 Prozent nachgaben. Voestalpine, die am Vortag noch klar hinzugewonnen hatten, verloren 1,2 Prozent.

Auch eine negative Analystenstimme belastete. So meldete sich die Berenberg Bank zur AT&S zu Wort und schraubte ihr Kursziel von 26,0 auf 24,0 Euro hinunter. Das "Sell"-Votum wurde bestätigt. Die Titel gaben um satte drei Prozent auf 29,7 Euro nach.

Die Prognosekürzung vor den in der Vorwoche vorgelegten Ergebnissen zum dritten Quartal sei stärker ausgefallen, als die Berenberg-Experten erwartet hätten. In Anbetracht des Kurses ist es laut dem Analysten Gustav Froberg möglich, dass der Markt die potenzielle Länge des geschäftlichen Dämpfers bei AT&S unterschätzt./sto/mik/APA/men