PARIS/FRANKFURT/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Ein starker Jahresstart des französischen Luxusgüterkonzerns LVMH hat am Donnerstag der gesamten Branchen Rückenwind geliefert. Am deutschen Aktienmarkt waren Adidas , Hugo Boss und Puma SE mit von der Partie - wenn auch die Kursgewinne nicht ganz so stark ausfielen wie die der reinen Luxusgüterhersteller.

LVMH selbst erreichten mit 878,20 Euro erneut ein Rekordhoch - zuletzt gewannen die Papiere als Spitzenreiter im EuroStoxx 50 4,5 Prozent auf 874,30 Euro. Die Marktkapitalisierung beläuft sich aktuell auf rund 439 Milliarden Euro - damit ist LVMH das mit Abstand wertvollste börsennotierte Unternehmen im Leitindex der Eurozone. Der französische Konkurrent Hermes bringt es immerhin auf knapp 206 Milliarden Euro, wogegen Kering mit 70 Milliarden Euro schon weit abgeschlagen ist.

Analysten äußerten sich zu den weiteren Aussichten von LVMH zuversichtlich. "Grundsätzlich gehen wir davon aus, dass der stabile Wachstumstrend im Luxussegment weiter anhalten wird", hieß es von der Landesbank Baden-Württemberg. "LVMH als Marktführer sollte davon überproportional profitieren. 2023 dürfte sich das organische Wachstum basisbedingt zwar etwas abschwächen, aber immer noch zweistellig bleiben."

Die Analysten der Deutschen Bank hoben die starke Entwicklung in China hervor. Diese stütze auch die hohen Erwartungen an Luxusgüterwerte wie Hermes und Burberry . Hermes legten als zweitbester Eurostoxx-Wert mit 3,2 Prozent ebenfalls deutlich zu, während Burberry in London um 1,8 Prozent anzogen.

Nicht ganz so wegweisend sind die Zahlen laut der Deutschen Bank für Kering angesichts der geographischen Verteilung der Nachfrage. Mit 2 Prozent Aufschlag fielen die Gewinne der Aktie denn auch nicht so hoch aus. Das Uhrengeschäft von LVMH bezeichneten die Analysten als weniger gutes Vorzeichen für Swatch . Die Kursgewinne bewegten sich hier knapp unter 1,5 Prozent.

Gute Geschäfte mit Leder und Mode hatten LVMH einen glänzenden Jahresstart beschert. Im ersten Quartal war der Umsatz im Jahresvergleich um 17 Prozent auf gut 21 Milliarden Euro gestiegen. Er übertraf damit die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten um mehr als eine Milliarde Euro. Schon 2022 war dem Unternehmen ein Rekordjahr gelungen.

Allein 2023 haben die LVMH-Aktien nun schon rund 30 Prozent an Wert gewonnen./mf/bek/gl/mis