FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Puma haben am Mittwoch nach einem trüben Ausblick um bis zu 4,9 Prozent auf das tiefste Niveau seit acht Wochen nachgegeben. Dabei rissen sie die 200-Tage-Linie, die als Indikator für den langfristigen Trend angesehen wird. Zuletzt notierten die Papiere 3,4 Prozent tiefer bei 58,34 Euro und bildeten damit das Schlusslicht im MDax .

Dagegen setzten die Anteilsscheine des Wettbewerbers Adidas ihre Erholung nach einer weiteren positiven Analystenstudie gebremst fort. Zuletzt gewannen sie 0,2 Prozent auf 142 Euro und bauten damit die Gewinne seit ihrem Siebenwochentief vergangenen Freitag auf rund 5 Prozent aus. Auch auf Jahressicht haben Adidas mit plus 11 Prozent die Nase vorn gegenüber Puma mit plus 3 Prozent. Das Jahr 2022 war für beide mit Kurshalbierungen nicht gut gelaufen.

HSBC-Analystin Aurelie Husson-Dumoutier stufte Adidas von "Hold" auf "Buy" hoch und erhöhte ihr Kursziel von 145 auf 175 Euro. Nach der jüngsten "Rekordgewinnwarnung" dürfte Adidas nun einen ehrgeizigen Weg einschlagen, um Marktanteile zurückzugewinnen, glaubt sie. Zwar könnten die Zahlen in den kommenden eineinhalb Jahren noch trist ausfallen, doch sollte dem neuen Management eine Chance gegeben werden. Die Expertin rechnet mit einem "gesunden langfristigen Wachstum" und überschrieb ihre Studie mit "Das Imperium schlägt zurück".

Der Konkurrent Puma rechnet nach einem Rekordumsatz im vergangenen Jahr mit einem abgeschwächten Wachstum 2023. Zudem erwartet das Unternehmen ein operatives Ergebnis (Ebit) von 590 bis 670 Millionen Euro, was im schlechtesten Fall eine klare Verfehlung der durchschnittlichen Analystenschätzung bedeuten würde. Der neue Puma-Chef Arne Freundt setzt künftig mehr auf die Märkte in China und den USA, wo er Marktanteile gewinnen will. Im vergangenen Jahr hatte Puma den Umsatz insgesamt um knapp ein Viertel gesteigert, das Ebit legte um 15 Prozent zu.

In einer ersten Reaktion nannte die Investmentbank RBC Capital den Umsatzausblick von Puma "konservativ" und die Ergebnisprognose "realistisch". Für die Marge werde 2023 ein Übergangsjahr, notierte Analyst Piral Dadhania. Puma priorisiere weiter Wachstum und Marktanteilsgewinne. Volker Bosse von der Baader Bank nannte die Zahlen für 2022 solide, der Ausblick liege im Rahmen der Erwartungen. Olivia Townsend von der Bank JPMorgan sieht das für 2023 avisierte operative Ergebnis um 6 Prozent unter ihrer Schätzung./edh/ag/nas/mis