PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Der Druck auf die europäischen Aktienmärkte hat am Freitag zugenommen. Die schlechte Stimmung schwappte aus den USA herüber. Jenseits des Atlantiks erhielten nach erneut schwachen Wirtschaftsdaten Rezessionsängste weiter Nahrung. Zudem belasten die wachsenden Spannungen im Nahen Osten sowie enttäuschende Quartalsberichte großer US-Konzerne wie Amazon und Intel die Stimmung.

Der EuroStoxx 50 sackte um 2,67 Prozent auf 4.638,70 Punkte ab, womit sich die bisherigen Jahresgewinne im Leitindex der Eurozone nahezu verflüchtigt haben. Sein Verlust im Wochenverlauf beläuft sich auf 4,6 Prozent.

Der britische FTSE 100 sank am Freitag um 1,31 Prozent auf 8.174,71 Punkte. Der Schweizer Leitindex SMI büßte nach der Feiertagspause am Vortag 3,59 Prozent auf 11.875,52 Punkte ein.

"Aus Zinssenkungshoffnung wird Rezessionsangst", kommentierte Chef-Marktanalyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets die tieftrübe Stimmung der Anleger. "Die Arbeitsmarktdaten aus den USA für Juli sind schwächer ausgefallen und schlagen damit genau in die Kerbe, die den Aktienmarkt in den letzten Handelstagen unter Druck setzte."

Die am Nachmittag veröffentlichten Zahlen folgten auf überraschend schwache Daten zur Stimmung in der US-Industrie am Vortag: Der ISM-Indikator war im Juli noch stärker unter die Expansionsschwelle gesackt, die eine wirtschaftliche Schrumpfung signalisiert. Investoren sorgen sich daher zunehmend, dass die US-Notenbank zu lange mit der Zinswende gewartet hat und damit der Konjunkturentwicklung hinterherläuft.

Schließlich hatte die Fed auch im Juli zur Eindämmung der Preisentwicklung an den hohen Leitzinsen festgehalten. Eine erste Senkung im September wurde zugleich als vage Möglichkeit in Aussicht gestellt./ck/zb