PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Börsen haben sich am Mittwoch von den Vortagesverlusten erholt. Damit setzte sich volatile Entwicklung der Vortage fort. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann am späten Vormittag 1,25 Prozent auf 4967,83 Punkte. Der französische Cac 40 kletterte 1,28 Prozent auf 7635,11 Punkte. Für den britischen FTSE 100 ging es um 0,52 Prozent auf 8163,81 Zähler aufwärts.

Die europäischen Aktienmärkte reagierten mit den Gewinnen auf positive Vorgaben aus den USA. Anleger hätten mit Erleichterung auf die jüngsten Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell reagiert, so Analyst Pierre Veyret vom Broker ActivTrades. Seine Ausführungen zur Inflationsentwicklung hätten die Hoffnungen auf eine Zinssenkung in den USA nach dem Sommer wieder erhöht.

Allerdings stehen mit Blick auf die US-Zinspolitik noch einige Impulsgeber auf dem Programm, die durchaus einen Stimmungswechsel bringen könnten. "Heute Nachmittag werden einige US-Arbeitsmarkt- und Konjunkturdaten für Aufmerksamkeit sorgen", merkte Marktexperte Andreas Lipkow dazu an. "Zudem gibt es das Protokoll der US-Notenbank und einen verkürzten Handel im Vorfeld des morgigen US-Feiertags, an dem die US-Finanzmärkte geschlossen bleiben."

Im oberen Drittel der Gewinner standen zinsabhängige Sektoren mit den Technologietiteln an der Spitze. Aber auch Rohstoffwerte, Automobiltitel und Einzelhändler waren gefragt. H&M legten nach einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank leicht zu. Das Institut hatte die Aktie um gleich zwei Stufen von "Sell" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel von 165 auf 200 schwedische Kronen angehoben. Das Potenzial für strukturelle Verbesserungen des Modehändlers werde vom Markt nicht vollständig erkannt, schrieb Analyst Adam Cochrane.

Verluste verzeichneten dagegen die am Vortag noch starken Ölwerte. Die am Dienstag ebenfalls gefragten Pharmatitel lagen gleichfalls im Minus. Positive Nachrichten blieben ohne große Wirkung. So stagnierte die Aktie von Sanofi . Der Pharmakonzern hatte für seinen Kassenschlager Dupixent die Zulassung in der Europäischen Union zur Behandlung einer schweren Lungenerkrankung erhalten.

Versicherer knüpften an die Verluste vom Vortag an. Damit blieben Anleger vorsichtig. Mit dem ungewöhnlich früh aufgekommenen Hurrikan 'Beryl' hatten sich zuletzt Sorgen verstärkt, dass die Saison der Wirbelstürme den Erst- und vor allem den Rückversicherern umfangreiche Schadenskosten bringen könnte. Swiss Re und Munich Re gaben weiter nach./mf/mis