PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Hiobsbotschaften aus Europas Luxusgüterbranche haben den europäischen Börsen einen mäßigen Wochenstart beschert. Geschäftszahlen des Uhrenkonzerns Swatch aus der Schweiz enttäuschten die Anleger am Montag ebenso wie eine gestrichene Dividende des Londoner Modehauses Burberry .

Immerhin konnte der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gegen Mittag einen Teil der anfänglichen Verluste wieder wettmachen. Er vermied einen Rückfall unter die Marke von 5.000 Punkten und lag gegen Mittag mit 0,2 Prozent moderat im Minus bei 5.033 Zählern.

Swatch bekam die sich abschwächende Nachfrage im chinesischen Markt deutlich zu spüren. Von Januar bis Juni fiel der Umsatz der Gruppe mit bekannten Uhrenmarken wie Omega, Longines oder Tissot um 14 Prozent auf 3,45 Milliarden Franken. Das brockte dem Aktienkurs einen Verlust von 10 Prozent ein und den niedrigsten Stand seit mehr als vier Jahren.

Das zog auch die Papiere französischer Luxusgüterhersteller mit nach unten: In Paris fielen LVMH um 1,4 Prozent, Kering um 3,8 Prozent und Hermes um 0,7 Prozent. Der Pariser Leitindex Cac 40 hielt sich mit minus 0,2 Prozent auf 7.709 Punkte noch recht gut. An der Mailänder Börse sackten die Papiere der Nobelschuhmarke Salvatore Ferragamo um mehr als 7 Prozent ab.

Noch härter traf es in London die Aktionäre von Burberry. Um fast 17 Prozent knickte der Kurs des Herstellers kostspieliger Mode ein und fand sich auf dem tiefsten Stand seit 14 Jahren wieder. Ein Dividendenausfall sorgte für zusätzlichen Kursdruck. Die Schwäche der Umsätze dauere auch im Juli an, teilte das Unternehmen mit. Es wechselt nun den Chef aus, dem seit fast zweieinhalb Jahren amtierenden Jonathan Akeroyd folgt Joshua Schulman, vormals Chef der Modemarke Michael Kors. Der Londoner Leitindex "Footsie" lag derweil mit 8.248 Punkten nur wenige Punkte im Minus.

Im Bankensektor fielen Nordea um 4,3 Prozent, nachdem das skandinavische Geldhaus die Quartalsbilanz veröffentlicht hatte. Die Bank signalisierte, dass neue Aktienrückkäufe 2025 auf der Agenda stehen dürften. Manch ein Anleger hatte sich einen früheren Zeitpunkt erhofft. Laut Analyst Johan Ekblom von der Bank UBS drohen zudem regulatorische Maßnahmen künftig die Kapitalquoten der Nordea zu belasten. /bek/mis