PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Am Freitag haben die europäischen Börsen nachgegeben. Mäßige US-Vorgaben und enttäuschende Wirtschaftsdaten belasteten. Dabei verlief das Geschäft bislang unspektakulär. Allerdings könnte der große Verfall an den Terminbörsen im weiteren Verlauf "insbesondere bei Einzelwerten zu erheblichen Volatilitäten führen", so Marktexperte Andreas Lipkow.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank am späten Vormittag um 0,64 Prozent auf 4915,96 Punkte. Für den französischen Cac 40 ging es zuletzt um 0,45 Prozent auf 7636,79 Zähler nach unten, während der britische FTSE 100 um 0,78 Prozent auf 8207,61 Punkte fiel.

Ein Warnsignal kam von der Konjunktur. Die Stimmung der Unternehmen der Eurozone verschlechterte sich im Juni deutlich. Der von S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex fiel um 1,4 Punkte auf 50,8 Zähler. Analysten hatten dagegen im Schnitt mit einer leichten Aufhellung gerechnet.

Die enttäuschenden Daten spiegelten sich in der Branchenentwicklung wider. Während Zykliker schwächelten, hielten sich defensive Sektoren wie Versorger, Pharma und Telekommunikation vergleichsweise gut. Im Technologiebereich belastete auch die Schwäche entsprechender US-Titel. So verloren ASML 1,2 Prozent.

Stahlwerte litten unter einer skeptischen Studie von Morgan Stanley. Die Preise für Stahl in Europa hätten zwar einen Boden gefunden haben, so Analyst Alain Gabriel. Es fehle den Kunden aber am Willen, die Lager wieder zu füllen. Zudem belasteten niedrige Importpreise. ArcelorMittal gaben um 1,1 Prozent nach.

Unter den Industriewerten fielen ABB mit 2,5 Prozent Abschlag auf. Die Analysten der Deutschen Bank hatten den Wert auf "Sell" abgestuft und dies mit der hohen Bewertung begründet. Auch andere Titel des Sektors wie Schneider Electric schwächelten. Das französische Branchenschwergewicht sank um 1,3 Prozent./mf/mis