PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die Konsolidierung an den europäischen Börsen gewinnt an Kontur. Konnten sich die Märkte am Vortag noch bis Handelsende ins Plus retten, schwächeln sie nun etwas. Der EuroStoxx 50 verlor am Dienstagmittag 0,31 Prozent auf 4144,25 Punkten. Ein ähnliches Bild zeigte sich beim französischen Cac 40 , der um 0,25 Prozent auf 7025,37 Punkte verlor. Der britische FTSE 100 sank zuletzt um 0,21 Prozent auf 7843,42 Zähler.

Vor Zahlen großer US-Unternehmen und neuer Konjunkturdaten aus Übersee war das Geschäft zurückhaltend. Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets verwies zudem auf negative Signale von den Stimmungsindikatoren: "So ist der Fear-and-Greed Index des Nachrichtensenders CNN, der die Stimmung der Anleger zeigt, in den vergangenen Tagen vielleicht zu schnell aus dem Angst- in den Gier-Bereich gedreht und steht jetzt kurz davor, den höchsten Stand seit Beginn des Abwärtstrends vor gut einem Jahr zu erreichen." Extremer Optimismus unter den Anlegern sei aber ein guter Nährboden für eine stärkere Korrektur.

Die Gewinner der rasanten Markterholung seit Jahresbeginn ließen etwas Federn. An der Spitze der Verlierer lagen Technologie- und Autowerte. Auch Immobilienaktien schwächelten, wobei die Abschläge überschaubar blieben. Für stärkere Bewegungen sorgten dagegen Analysen. So drückte eine Verkaufsempfehlung der UBS die gebeutelte Aktie von Philips um 5,4 Prozent. Die Bank hatte die Aktie von "Neutral" auf "Sell" abgestuft.

Auch bei Engie hieß es "Daumen runter". Die US-Investmentbank Bank of America hatte den Versorger von "Buy" auf "Underperform" abgestuft und das Kursziel von 19 auf 12 Euro gesenkt. Bei Engie sei das Verhältnis zwischen Chancen und Risiken angesichts jüngster Eingriffe der Regulierer und dem guten Lauf 2022 nun ungünstig, so die Begründung. Engie fielen um vier Prozent. Der Versorgersektor insgesamt schwächelte ebenfalls, zudem auch Fortum mit 2,8 Prozent Abschlag unter einer Abstufung litten.

Die Reaktionen auf positive Analystenstimmen waren zurückhaltender. So ließ eine Kaufempfehlung von Jefferies Swatch um 0,8 Prozent steigen. Die Schweizer seien einer der größten Profiteure der Erholung des chinesischen Konsums im neuen Jahr, schrieb Analystin Kathryn Parker. Der Zeitpunkt zum Einstieg sei gekommen. Eine zuversichtliche Branchenstudie ließ zudem STMicroelectronics um 1,1 Prozent anziehen./mf/jha/