PARIS/LONDON (dpa-AFX) - An den europäischen Aktienmärkten ist es am Freitag weiter nach oben gegangen. Nach dem Anstieg am Vortag und vor dem Wochenende fehlte aber der Schwung. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann am späten Vormittag 0,37 Prozent auf 4.832,05 Punkte. Der britische FTSE 100 tendierte wenig verändert, während der Schweizer SMI um 0,7 Prozent auf 12.065,62 Zähler zulegte.

Medienberichte, wonach die US-Notenbank am Mittwoch mit einer Zinssenkung von 0,50 Prozentpunkte statt der bislang favorisierten 0,25 Punkte aufwarten könnte, entfachten an den Börsen damit nur überschaubare Wirkung. "Der Handel verläuft insgesamt ruhig", stellte Marktexperte Andreas Lipkow fest. Dabei sorgten auch neue US-Daten am Nachmittag für Zurückhaltung.

"Zwar gilt es zu beachten, dass das Michigan Sentiment im historischen Vergleich noch auf einem relativ niedrigen Niveau liegt, die Erwartung eines großen Zinsschrittes der Fed dürfte bei einer Stimmungsverbesserung aber tendenziell gedämpft werden", merkten die Volkswirte der Hessischen Landesbank zur Verbraucherumfrage der Universität Michigan an.

Stärkster Sektor waren die Autowerte. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg drängt der Herstellerverband ACEA auf eine Lockerung der Emissionsziele, die eigentlich 2025 greifen sollen. Zuletzt waren Stimmen lauter geworden, dass diese eine Bedrohung für die Branche seien. BMW , Renault und Volkswagen gewannen jeweils über zwei Prozent.

Im nicht ganz so starken Pharmasektor ragten Roche mit 1,4 Prozent Aufschlag heraus. Die Krebsimmuntherapie Tecentriq kann in den USA als erste ihrer Art künftig auch subkutan, also unter die Haut, verabreicht werden. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hatte der neuen Darreichungsform die Zulassung erteilt. Mit Straumann, die um 3,7 Prozent anzogen, war ein weiterer Schweizer Wert des Sektors gefragt. HSBC hatte die Aktie des Medizintechnikunternehmens auf "Buy" angehoben.

Im Nahrungsmittelsektor belasteten dagegen die Verluste von Danone . Das Analysehaus Jefferies stufte die Aktie von "Buy" auf "Hold" ab und senkte das Kursziel von 70 auf 63 Euro. Die Margenhoffnungen würden durch langsameres Wachstum in besonders profitablen Bereichen gedämpft, schrieb Analyst David Hayes. Danone büßten 1,2 Prozent ein.

Unter den Nebenwerten bauten die Aktien des Logistikkonzerns DSV ihre Vortagsgewinne nochmals leicht aus. Das dänische Transportunternehmen übernimmt die Logistik-Tochter der Deutschen Bahn, DB Schenker, für 14,3 Milliarden Euro./mf/jha/