PARIS/LONDON (dpa-AFX) - In Erwartung eines weiteren Höhenflugs des US-Technologiesektors nach der Feiertagspause haben Europas wichtigste Aktienmärkte am Donnerstag zugelegt. Erste Indikationen deuten darauf hin, dass der technologielastige Nasdaq-100-Index erstmals über die Marke von 20 000 Punkten steigen könnte. Dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) erneut den Leitzins gesenkt hat, dürfte die Kauflust der Anleger zumindest nicht gebremst haben.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg am späten Vormittag um 0,70 Prozent auf 4919,71 Punkte. Für den französischen Cac 40 ging es zuletzt um 0,67 Prozent auf 7620,56 Zähler nach oben. Der britische FTSE 100 gewann 0,20 Prozent auf 8221,86 Punkte.

Aus Branchensicht waren Technologietitel , die tags zuvor noch am meisten Federn lassen mussten, europaweit am stärksten gefragt. Dagegen standen Aktien aus dem Nahrungsmittel- und Getränkesektor am meisten unter Verkaufsdruck. Dies lag in erster Linie an den deutlichen Kursabschlägen von Danone mit minus 4,5 Prozent auf Jahrestief sowie Tate & Lyle mit minus 6,0 Prozent.

Die neuen Mittelfristziele des französischen Nahrungsmittelkonzerns Danone waren den Investoren offenbar nicht hoch genug. Auch Analyst Bruno Monteyne vom US-Analysehaus Bernstein Research hatte sich vom Ausblick mehr erhofft. "Wir sehen keine fundamentale Verschiebung weg von niedrigem Wachstum, niedrigen Margen und niedriger Kapitalrendite", schrieb der Experte in einer ersten Reaktion.

Die Papiere von Tate & Lyle litten unter der Nachricht, dass der Lebensmittelproduzent den US-Hersteller von Spezialinhaltsstoffen, CP Kelco, für 1,8 Milliarden US-Dollar übernimmt.

Die Anteilsscheine von Yougov brachen um bis zu 37 Prozent ein, auf den tiefsten Stand seit rund 15 Jahren. Der Marktforscher hatte seinen Ausblick für das im Juli endende Geschäftsjahr 2023/24 reduziert. Laut den UBS-Analysten liegt das neue Ergebnisziel rund 40 Prozent unter der Konsensschätzung.

Die Aktien von Sainsbury verteuerten sich hingegen um 1,0 Prozent. Die britische Kaufhauskette hatte mitgeteilt, ihr Kernbankgeschäft an die Natwest Group zu verkaufen.

Die Papiere von Ryanair büßten 2,3 Prozent ein, nachdem die UBS sie von "Buy" auf "Neutral" abgestuft und das Kursziel von 24 auf 20 Euro gesenkt hatten. Ungünstige Preistrends limitierten das Kurspotenzial der Billigflieger-Aktie, die seit Jahresbeginn 8 Prozent verloren habe, schrieb Analyst Jarrod Castle. Er senkte seine Ergebnisschätzungen und geht davon aus, dass die Konsensschätzungen für das Sommergeschäft sinken werden./edh/jha/