PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen haben zum Wochenauftakt den dritten schweren Rücksetzer in Folge hinnehmen müssen. Sorgen um eine womöglich harte Landung der Wirtschaft in den USA, ein Kurseinbruch der Börse in Tokio und sich abzeichnende hohe Kursverluste der Nvidia -Aktie lasten am Montag schwer auf der Stimmung.

Gegen Mittag büßte der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 weitere 2,6 Prozent auf 4.519 Punkte ein. Damit summieren sich die Verluste seit Donnerstag auf mehr als 7 Prozent. Das Börsenbarometer hat damit die Gewinne seit Jahresbeginn komplett wieder abgegeben.

In Tokio war der Nikkei 225 Index um 12 Prozent eingebrochen. In den vergangenen Monaten hatten Anleger auf einen fallenden Yen und gleichzeitig auf steigende Aktienkurse in der Tech-Branche gesetzt. Nun aber wertet Japans Währung rasch auf, und die Investoren müssen ihre Aktienpositionen räumen, um Verluste zu vermeiden.

Der britische FTSE 100 fiel am Montag um 2 Prozent auf 8.008 Punkte. Der schweizerische Leitindex SMI fiel um 2,6 Prozent auf 11 563 Zähler.

"Der weltweite Ausverkauf hat sich fortgesetzt", schrieb Analyst Pierre Veyret vom Broker Activtrades. Nach zuletzt schwachen Konjunkturdaten aus den USA seien die Märkte nun klar in der Hand der Verkäufer. Die Gefahr einer Rezession in den USA im Verein mit einer US-Notenbank, die die Zinsen nicht senken wolle, habe die Investoren enttäuscht, so der Experte.

Kein Sektor konnte sich am Montag dem Abwärtssog entziehen. Bei weniger konjunkturabhängigen Titel aus dem Konsum- und Lebensmittelsektor fielen die Verluste am geringsten aus. Konjunktursensible Sektoren wie Öl und Gas und Technologie gerieten dagegen am stärksten unter die Räder.

Auf die Stimmung für den Tech-Sektor drückte auch ein Medienbericht, dem zufolge der Chip-Produzent Nvidia den Start neuer KI-Chips wegen sogenannter Designmängel verschiebt. Nvidia war zuletzt als großer KI-Profiteur das Zugpferd der allgemeinen Börsen-Rally. Nvidia-Aktien dürften zum Handelsbeginn um 10 Prozent einbrechen. Das zog auch europäische Schwergewichte wie ASML und STMicro mit nach unten.

Kursbewegende Nachrichten zu Unternehmen waren am Montag Mangelware. An der Börse in Zürich stiegen die Aktien des Dermatologie-Unternehmens Galderma um fast 8 Prozent. Im Rahmen einer Kooperation steigt der französische Kosmetikgigant L'Oréal beim Zuger Unternehmen ein und erwirbt einen Anteil von 10 Prozent./bek/jha/