FRANKFURT (dpa-AFX) - Aussagen über ein zu erwartendes schwaches erstes Quartal der Hornbach Holding haben am Dienstag die Aktie der Baumarktgruppe belastet. Zudem werde angesichts der Inflation, die sich auf das Verbraucherverhalten niederschlage, sowie der Flaute auf dem Immobilienmarkt in absehbarer Zukunft nicht mit sonderlich gut laufenden Geschäften der Holding-Gesellschaft gerechnet, hieß es.

Am Ende des SDax ging es für das Hornbach-Papier um fast 7 Prozent auf 70,70 Euro abwärts. Zeitweise war die Aktie zurück auf ihr Zwischentief gefallen, das sie Ende März bei 69,10 Euro erreicht hatte.

Hornbach Holding hatte endgültige Geschäftszahlen für 2022/23 veröffentlicht und für das neue Geschäftsjahr einen stagnierenden Umsatz sowie ein womöglich um bis zu 15 Prozent schwächeres operatives Ergebnis in Aussicht gestellt. Die Dividende soll zugleich stabil bei 2,40 Euro je Aktie bleiben.

Händler verwiesen vor allem auf die Aussagen des Managements zum operativen Ergebnis, das vor allem im ersten Quartal deutlich schwächer erwartet werde. Zudem monierte einer den Dividendenvorschlag, da bisher am Markt 2,50 Euro erwartet worden seien.

"Alles hat ein Ende, und so auch die positiven Sondereffekte durch die Corona-Pandemie bei der Hornbach Holding", kommentierte Marktexperte Andreas Lipkow. Die Aktivitäten von Heimwerkern seien in den vergangenen Monaten deutlich zurückgegangen und zusätzlich drückten aufgrund der Inflationsentwicklung gestiegene Preise auf die Konsumlaune. "Mit einer Trendumkehr ist absehbar nicht zu rechnen", weshalb Anleger derzeit weiter Abstand von den Hornbach-Aktien nähmen oder ihre Bestände verringerten.

DZ-Bank-Analyst Thomas Maul sah Positives und auch Negatives in den Zahlen. So habe Hornbach in allen Regionen Marktanteile gewonnen und die Flächenproduktivität weiter gesteigert. Dagegen hätten jedoch höhere Einkaufspreise und Frachtkosten sowie gestiegene Filial- und Personalkosten zusammen mit der Dauertiefpreisstrategie einen deutlichen Rückgang des operativen Ergebnisses (Ebit) verursacht. Die Dividende ist seinen Aussagen nach erwartungsgemäß ausgefallen.

Mit Blick auf das neu angelaufene Geschäftsjahr erinnerte er daran, dass Hornbach im vergangenen Geschäftsjahr bereits wenige Wochen nach der erstmaligen Bekanntgabe der Ebit-Prognose diese senken musste. "Neben des wetterbedingt verhaltenen Starts in das wichtige Frühjahrsquartal und den Unsicherheiten im gesamtwirtschaftlichen Umfeld dürfte dies die vorsichtige Formulierung des Ebit-Ausblicks für das neue Geschäftsjahr erklären", schrieb er nun angesichts des Management-Kommentars, dass für 2023/24 zwar ein bereinigtes Ebit auf Vorjahresniveau angestrebt, aber auch ein Rückgang um 5 bis 15 Prozent nicht ausgeschlossen werde./ck/nas/jha/