FRANKFURT (dpa-AFX) - Eingetrübte Gewinnaussichten haben am Mittwoch die Puma-Aktien auf den tiefsten Stand seit mehr als sechs Jahren gedrückt. Zur Mittagszeit sackten die Papiere des Sportartikelherstellers um 12,5 Prozent auf 36,26 Euro ab und waren damit zweitschwächster Wert im Index der mittelgroßen Unternehmen. Zeitweise waren sie bis auf 35,54 Euro eingebrochen. Analysten monierten neben den verfehlten Erwartungen an das abgelaufene Quartal die Wachstumsqualität und den vorsichtiger gewordenen Blick auf das Gesamtjahr.

Puma habe sich kurz vor der Veröffentlichung der Zahlen noch "sehr positiv dargestellt", wie sie aus Gesprächen mit Investoren erfahren habe, schrieb etwa UBS-Analystin Zuzanna Pusz. Es komme wohl deshalb nun nicht gut an, dass das operative Ergebnisziel für 2024 um einen niedrigen einstelligen Prozentbetrag gesenkt worden sei.

Zudem haben Pusz zufolge die nur leicht gestiegenen Quartalsumsätze enttäuscht. Auf die Produktkategorien geschaut, sei Bekleidung der wichtigste Wachstumstreiber gewesen, während der Bereich Sportschuhe, "der wichtigste Indikator für die Markenbegeisterung", wie sie schrieb, stagniert habe. "Das Umsatzwachstum ist letztlich ins vierte Quartal verlagert worden", ergänzte sie und wartet jetzt gespannt auf die Aussagen des Managements zur Telefonkonferenz an diesem Nachmittag.

Auch Analystin Olivia Townsend von JPMorgan äußerte sich negativ darüber, dass der Sportschuhbereich im zweiten Quartal nicht wuchs. Positiv sei unterdessen gewesen, dass Puma in Europa wenigstens zum Wachstum zurückgekehrt sei und sich die Geschäfte in den USA im Vergleich zum ersten Quartal verbessert hätten. Beides aber sei erwartet gewesen.

Von einem durchwachsenen Zahlenwerk sprach auch Goldman-Analyst Richard Edwards. Mit Blick auf das an das untere Ende der Prognosespanne gesenkte operative Gewinnziel 2024 schrieb er: "Die Mitte der Spanne liegt nun um rund drei Prozent unter der durchschnittlichen Analystenprognose."/ck/nas/mis