FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aufbruchstimmung unter den Anlegern von Delivery Hero hält auch am Mittwoch an. Die Aktien setzten ihre rasante Erholung, die Anfang August schon begann, mit einem Kurssprung um 7,7 Prozent bis auf 34,53 Euro fort. Damit übersprangen sie erstmals sein mehr als einem Jahr wieder die Marke von 34 Euro. In deren Nähe lagen zuletzt alte Hochs aus dem November 2023 und April 2024. Zuletzt relativierte sich das Plus dann wieder etwas auf fast 5 Prozent.

Neuerdings sorgt unter anderem die Perspektive eines Börsengangs der rasant wachsenden Nahost- und Nordafrika-Marke Talabat für Fantasie unter den Anlegern, die seit dem Rekordhoch aus der Corona-Zeit viel Kummer gewohnt waren. Im Januar 2021 wurden bis zu 145 Euro gezahlt, als die Pandemie-Lockdowns einen Hype rund um Online-Dienste auslösten. Im Frühjahr dieses Jahres mündete der Ausverkauf dann auf einem Niveau von knapp unter 15 Euro, von dem es bislang nur vorübergehende Erholungsrallys gab. Im Juli und August waren die Aktien dem Tief nochmals näher gekommen.

Delivery Hero gilt bis heute als beliebtes Objekt für Spekulanten, die auf fallende Kurse setzen - und dies kann Kursbewegungen wie zuletzt verstärken. Speziell bei einer Erholung können diese Spekulanten zum Eindecken gezwungen werden, was kurzfristig die Nachfrage nach den Aktien verstärkt.

Das Analysehaus Bernstein erwähnte jüngst auch Erfolge der Südkorea-Tochter Baemin positiv. Diese habe mit einem neuen Kundenmodell ein "unverwechselbares Angebotspaket" entwickelt, das sich vom Konkurrenten Coupang abhebe. Die Folge sei eine beträchtliche Anzahl neuer Mitglieder, die die Markterwartung übertreffe.

Das Team um Bernstein-Analystin Annick Maas rechnet damit, dass der sehr weit entwickelte Markt in Südkorea auf dem Weg zu einem Duopol ist. "Delivery Hero wird sich stärker auf dieses profitable und vielversprechende Korea-Geschäft konzentrieren und gleichzeitig die verlustbringenden Geschäfte im gesamten asiatischen Raum optimieren", ergänzte sie./tih/ajx/jha/