ZÜRICH (dpa-AFX) - Papiere von AMS Osram sind am Donnerstagmorgen eingebrochen. Zuletzt stürzte der Wert um 18 Prozent ab. Damit fiel die Aktie aus der Seitwärtsbox der vergangenen Monate und markierte den tiefsten Stand seit August 2011. Das Unternehmen will sich 2,25 Milliarden Euro frisches Geld durch eine Kombination von Kapitalerhöhung, neuen Anleihen und weiteren Finanzierungsinstrumenten beschaffen. Sie sollen den Finanzierungsbedarf bis ins Jahr 2025/26 decken und die Eigenkapitalquote stärken.

An der Börse stieß der Umfang der Maßnahme zunächst auf wenig Gegenliebe. Die Kapitalerhöhung sei "größer als befürchtet" ausgefallen, schrieben die Analysten von Stifel. Es komme zu einer Verwässerung von rund 50 Prozent. Trotz des Kursrückschlags gebe es aber auch positive Aspekte, denn mit dem Schritt werde die Frage der Refinanzierung geklärt.

Bei Barclays teilt man diese Einschätzung. Mit der Klärung der Finanzierungsfrage könnte sich die Aufmerksamkeit wieder auf das Wachstum im Kerngeschäft richten. Bis alles im Detail geklärt sei, dürfte aber Unsicherheit überwiegen.

Die Zürcher Kantonalbank schrieb von einem "notwendigen und nützlichen Schritt", um das im Kern gesunde Geschäftsmodell langfristig abzusichern. Man verwies dazu auf die besser als erwartet ausgefallenen Resultate im zweiten Quartal. Das Bankhaus Vontobel rät unterdessen zum "Kauf". Eine erfolgreiche Refinanzierung würde nicht nur die Finanzierungskosten senken, sondern auch die Bonität der Firma verbessern, hieß es zur Begründung./rw/ra/ys/AWP/mf/ag/stk