(neu: Xetra-Kurs ins Plus gedreht, Analystenstimme, mehr Hintergrund)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein möglicher Zusammenschluss zweier Fahrdienstanbieter in Südostasien hat am Freitag die Anleger von Delivery Hero beschäftigt. Zunächst kamen bei ihnen erneut Sorgen vor einem Scheitern des erhofften Verkaufs von Aktivitäten des Essenslieferanten in der Region auf. Die Papiere gerieten daher mit bis zu 6,5 Prozent unter Druck, drehten aber im Verlauf mit 0,9 Prozent ins Plus.

Die Spekulationen drehten sich um einen Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, dem zufolge mit Grab und Goto die beiden Platzhirsche der Region laut Kreisen Anlauf für neue Fusionsgespräche nehmen. Neben taxiähnlichen Transporten bieten sie auch Lieferdienste an. Die Spekulationen wurden nicht davon gemildert, dass ein Goto-Vertreter die Gespräche dementierte.

So kochte die Sorge hoch, dass der erhoffte Verkauf von Delivery-Hero-Aktivitäten in Südostasien - die das Unternehmen auf dem Weg zu seinen Profitabilitätszielen abstoßen will - nicht klappt, wenn ein potenzieller Interessent anderweitig Gespräche führt. Grab war zuletzt als Bieter für die Aktivitäten von Delivery Hero gehandelt worden. Vor einer Woche hatten allerdings Medienberichte über ein mögliches Scheitern der Gespräche wegen unterschiedlicher Preisvorstellungen die Aktien schwer belastet.

Bedenken rund um den erhofften Verkauf des Südostasien-Geschäfts hatten zuletzt schon die Delivery-Hero-Aktien stark belastet und auf ein Rekordtief gedrückt. In den vergangenen Tagen war zwar eine Stabilisierung der Papiere erkennbar, doch wie schon im Vorjahr gehören die Aktien von Delivery Hero auch 2024 zu den größten MDax -Verlierern. Auch 2021 und 2022 waren sie schon durch ausgeprägte Kursverluste aufgefallen.

Börsianer relativierten am Freitag im Tagesverlauf nun die Bedeutung einer möglichen Grab-Fusion mit Goto. Denn letzterer sei hauptsächlich in Indonesien beheimatet, wo Delivery Hero nicht tätig sei. Außerhalb des Landes sei die Überschneidung minimal, da nur in Singapur gegeben. Und da wiederum handele es sich einzig um Fahrdienste, nicht um Essenslieferungen. Fundamental seien die Zusammenhänge also zu vernachlässigen, hieß es. Sie bestünden allein vielleicht darin, dass Grab seine Übernahmeaktivitäten anderswo konzentrieren könnte./tav/ngu/tih/ck/he