Neue Quartalszahlen beeindrucken

Microsoft hat nun beeindruckende Quartalsergebnisse vorgelegt, die eigentlich die Erwartungen der Analysten übertroffen haben. Im zweiten Quartal seines Geschäftsjahres verzeichnete das Unternehmen einen Umsatzanstieg von 18 Prozent auf 62 Milliarden US-Dollar und einen Gewinn von 2,93 US-Dollar pro Aktie, was die Prognosen von 2,78 US-Dollar pro Aktie übertraf. Besonders hervorzuheben ist die Leistung der Cloud-Sparte Azure, die ein Umsatzwachstum von 30 Prozent erzielte und damit die Analystenerwartungen von 28 Prozent übertraf. Das einzige Problem für Microsoft bleibt allerdings, dass die Erwartungen an die KI-Sparte durch das Joint Venture mit OpenAI inzwischen dermaßen hoch sind, dass trotz allem einige Anleger immer noch etwas enttäuscht sind. 

KI-Integration schreitet voran

CEO Satya Nadella betonte die entscheidende Rolle von KI für das Unternehmen, indem er auf die Integration von KI in alle Technologie- und Produktebenen hinwies. Microsofts strategische Partnerschaft mit dem Silicon Valley-Startup und ChatGPT-Erfinder OpenAI sowie die Einführung von Copilot, einem KI-Assistenten, der Aufgaben wie die Zusammenfassung von E-Mail-Postfächern oder die Erstellung von Präsentationen übernehmen kann, sind klare Beispiele für diese Ausrichtung. Microsoft hat den KI-Assistenten nun auch für die Abonnement-Modelle kleinerer Kunden zugänglich gemacht.  Diese Initiativen haben bereits zu einem Umsatzwachstum von 17 Prozent in der Office-Software-Sparte geführt, was auch die Erwartungen der Analysten übertrifft. Allerdings haben einige Anleger darauf gesetzt, dass diese Integration Microsoft zu einem führenden KI-Anbieter im Markt macht und damit Microsofts Marktkapitalisierung in schwindelerregende Höhen geführt. Vielen kann die KI-Integration dementsprechend gar nicht schnell genug gehen. 

Aktie fällt, Kursziele steigen

Trotz des Erfolgs fiel die Microsoft-Aktie nachbörslich dann leicht um 1,5 Prozent, obwohl sie im vergangenen Jahr um über 57 Prozent zulegen konnte und Microsoft zwischenzeitlich zum wertvollsten börsennotierten Unternehmen der Welt machte. Dieser Rückgang könnte kurzfristige Marktreaktionen widerspiegeln, die sich eben im Bereich KI doch etwas mehr erhofft hatten. Analysten der britischen Investmentbank Barclays scheinen dagegen angetan von den neuen Zahlen und hoben das Kursziel für Microsoft von 421 auf 475 US-Dollar an und beließen die Einstufung auf "Overweight".

Ausblick

Wie sich am Ende die Integration von KI-Assistenten in die Alltagsprodukte von Microsoft wie Cloud und Office auswirken bleibt abzusehen. Hier werden wir wahrscheinlich im nächsten Quartal mehr Informationen haben, aber ob und wie profitabel dies gelingt ist wohl eine sehr wichtige Frage. Nichtsdestotrotz verdient Microsoft weiter gutes Geld und kann auch schon jetzt auf solides Wachstum zurückblicken.