Mercedes-Benz: Keine Gehaltserhöhungen und neues Homeoffice-Aus für Manager ab 2025

Kostensenkungen durch Einschnitte bei Führungskräften

Der traditionsreiche Autobauer Mercedes-Benz hat angekündigt, im kommenden Jahr die Gehaltserhöhungen für seine Führungskräfte auszusetzen und die Homeoffice-Möglichkeiten einzuschränken. Dies gab ein Unternehmenssprecher bekannt. Ziel sei es, das Unternehmen widerstandsfähiger und langfristig erfolgreich zu machen. Laut einem internen Schreiben sollen Führungskräfte weltweit – von Abteilungsleitungen bis hin zu Teamleitern – von dieser Maßnahme betroffen sein.

Während Boni und Aktienprogramme unberührt bleiben, betont Mercedes-Benz, dass alle Mitarbeiter ihren Beitrag leisten müssten, um das Unternehmen schlanker und wettbewerbsfähiger zu gestalten.

Rückkehr zur Präsenzpflicht für leitende Positionen

Ab Januar 2025 gilt für alle Führungskräfte in Deutschland eine Präsenzpflicht an ihrem Arbeitsort. Der persönliche Austausch sei essenziell, um Herausforderungen besser meistern zu können, heißt es in einer Mitteilung. Die Änderungen betreffen eine vierstellige Zahl an Mitarbeitenden weltweit.

Zugleich verfolgt Mercedes-Benz ehrgeizige Sparziele: Bis 2025 sollen jährlich mehrere Milliarden Euro eingespart werden, um auf die angespannte Situation in der Automobilbranche zu reagieren.

Level-3-Autonomie als Gamechanger

Mercedes-Benz hat als erster Hersteller weltweit die Genehmigung für hochautomatisiertes Fahren (Level 3) vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) erhalten. Das System erlaubt es Fahrzeugen der S-Klasse und des EQS, unter definierten Bedingungen – wie stockendem Verkehr und guter Witterung – autonom zu fahren. Dabei geht die Haftung bei Unfällen auf den Hersteller über.

Mit dem „Drive Pilot“ plant Mercedes den Verkaufsstart im Frühjahr 2025. Die Funktion wird als Sonderausstattung für 5.959 Euro angeboten und soll den Vorsprung des Unternehmens in der Oberklasse-Technologie sichern.

Wie sich die Konkurrenz schlägt

Während Tesla in Deutschland bislang nur teilautomatisierte Assistenzsysteme (Level 2) anbietet, verfolgt BMW eine Zwischenlösung: Der Münchener Konkurrent hat ein System im Einsatz, das autonomes Fahren bis zu 60 km/h ermöglicht, jedoch bleibt die Verantwortung stets beim Fahrer.

Markt bleibt skeptisch

Die Mercedes-Benz-Aktie verzeichnete zuletzt einen leichten Rückgang um 0,45 % und liegt aktuell bei über 53 Euro. Analysten bewerten die Aktie jedoch optimistischer und sehen ein Potenzial von über 70 Euro. Trotz dieser Einschätzungen zeigt der gleitende Durchschnitt der letzten 200 Tage (GD200) einen negativen Trend – ein Indikator für die Unsicherheiten in der Automobilbranche.

Die geplanten Einsparungen bis 2025 könnten den Wert der Aktie langfristig stärken. Doch die Frage bleibt: Wie schnell kann sich der Kurs an die optimistischen Prognosen der Analysten anpassen?