Intel vor dem Rauswurf: Chiphersteller droht Verlust seines Platzes im Dow Jones

Einbruch des Aktienkurses

Der einstige Tech-Gigant Intel, seit 1999 im Dow Jones Industrial Average gelistet, steht vor einer möglichen Auslistung. Nach einem dramatischen Kursverlust von fast 60 Prozent in diesem Jahr ist Intel aktuell das schlechteste Unternehmen im Index und weist den niedrigsten Aktienkurs im preisgewichteten Dow auf.

Verpasste Chancen und Rückschläge

Das Unternehmen kämpft nicht nur mit dem Wertverlust seiner Aktien, sondern auch mit strategischen Fehlschlägen. Intel verpasste den Boom der künstlichen Intelligenz, nachdem es auf eine Investition in OpenAI verzichtet hatte. Hinzu kommen Verluste in der Auftragsfertigungseinheit. Als Reaktion darauf setzte der Chiphersteller die Dividende aus und kündigte Massenentlassungen an, die 15 Prozent der Belegschaft betreffen.

Analysten zweifeln am Turnaround

Trotz der eingeleiteten Maßnahmen zweifeln einige Analysten, dass diese Schritte ausreichen werden. Ryan Detrick, Chefmarktstratege der Carson Group, sieht in Intels Entwicklung ein absehbares Ende. Die jüngsten Quartalszahlen könnten der endgültige Auslöser sein, um Intel aus dem Dow Jones zu entfernen.

Mögliche Nachfolger für Intel

Änderungen im Dow Jones erfolgen nach Bedarf, zuletzt im Februar, als Walgreens durch Amazon ersetzt wurde. Der Aktienkurs spielt dabei eine entscheidende Rolle. Ein möglicher Nachfolger für Intel könnte Nvidia sein, dessen Aktienkurs in diesem Jahr um mehr als 160 Prozent gestiegen ist. Einige Experten halten Nvidia jedoch für zu volatil für den Dow, während andere Texas Instruments als stabilere Alternative vorschlagen. Texas Instruments hat in diesem Jahr einen Anstieg von über 25 Prozent verzeichnet, was die Aktie für den Index attraktiv macht.

Intels neue Hoffnung: Lunar Lake

Intel setzt nun auf seine neue Chip-Generation Lunar Lake, die bereits am 24. September in den Handel kommen soll. Diese Prozessoren sollen leistungsstärker und effizienter als die der Konkurrenz sein und automatisch mit jeglicher Windows-Software kompatibel sein. Dies könnte ein entscheidender Schritt für Intel sein, das zuletzt Marktanteile an Apple und QUALCOMM verloren hatte.

Schwierige Marktbedingungen

Trotz dieser Hoffnungen bleibt die Lage angespannt. Der jüngste Kurssturz der Intel-Aktie um 8,8 Prozent auf 20,10 US-Dollar reflektiert die anhaltenden Herausforderungen. Schwache Umsatzzahlen aus der gesamten Halbleiterbranche verstärken den Druck auf Intel, sich erfolgreich neu zu positionieren.