Adobe beeindruckt mit starken Zahlen: Aktie springt um 16%

Adobe hat nach US-Börsenschluss am Donnerstag mit beeindruckenden Zahlen die Sorgen um seine Chancen im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) gedämpft. Am Freitag stieg die Aktie an der Technologiebörse Nasdaq um fast 16 Prozent auf rund 530 US-Dollar. Am Vortag hatte das Papier den regulären Handel noch mit einem moderaten Minus beendet.

Analysten zeigen sich überzeugt

Das zweite Quartal von Adobe hat auch Analysten durchweg überzeugt. Die US-Bank JPMorgan stufte die Aktie von "Neutral" auf "Overweight" hoch und hob das Kursziel leicht auf 580 Dollar an. Analyst Mark Murphy erwartet, dass es beim Softwarekonzern nun wieder "wie geschmiert läuft". Neue Produkte, höhere Preise und die generative KI tragen Früchte.

Optimistische Kursziele

JPMorgans Kursziel von 580 Dollar ist im Vergleich vorsichtig. Die meisten weiteren Experten hatten bereits vor den Quartalszahlen eine Kaufempfehlung für Adobe ausgesprochen. Goldman Sachs und die Bank of America setzen ein Kursziel von 640 Dollar an. Die zunehmende Dynamik bei generativer KI verbessere die Wachstumsaussichten für das zweite Halbjahr, so Experte Kash Rangan von Goldman Sachs. Analyst Brad Sills von der Bank of America lobte, dass Adobe die Erwartungen blitzsauber getoppt und anschließend die Ziele hochgeschraubt habe.

Spitzenreiter unter den Kurszielen

Das Analysehaus Evercore ISI setzte als Kursziel 650 Dollar bei "Outperform". Der Softwarekonzern sei wieder in der Spur, schrieb Fachmann Kirk Materne. Erste Früchte von Firefly, Adobes "generative KI für Kreative", seien erkennbar. Morgan Stanley sieht das Kursziel sogar bei 660 Dollar und Analyst Keith Weiss spricht von einem attraktiven Verhältnis von Chancen zu Risiken. Besonders optimistisch ist das Analysehaus Jefferies mit einem Ziel von 700 Dollar. Analyst Brent Thill erklärte, der Softwarekonzern habe nach dem enttäuschenden ersten Quartal nun Vertrauen zurückgewonnen.

Herausforderungen und Erfolge

Investoren hatten bisher gezweifelt, ob Adobe sich genug gegen neue Konkurrenz von KI-Tools zur Medienerzeugung und -bearbeitung wehren kann. Fortschritte bei KI haben mehr Start-ups hervorgebracht, die Bildinhalte generieren können. Adobe reagierte mit KI-unterstützten Versionen seiner Software und Preiserhöhungen.

2023 legte die Adobe-Aktie deutlich zu, doch in diesem Jahr verlief sie bisher schwach. Mit einem Kursverlust von fast einem Viertel bis zum Schluss des Haupthandels am Donnerstag konnte Adobe nicht mit anderen Tech-Unternehmen mithalten, die vom KI-Hype profitierten. Vom Rekordhoch bei fast 700 Dollar im November 2021 ist die Aktie weiterhin ein gutes Stück entfernt.

Positiver Ausblick

Die Quartalszahlen des Softwareriesen stützten am Freitag auch den europäischen Tech-Sektor, obwohl der schwache Gesamtmarkt zuletzt belastete. Adobe erhöhte nach den starken Zahlen das Jahresziel für den bereinigten Gewinn je Aktie und zeigte sich auch beim Umsatz etwas zuversichtlicher. Im zweiten Quartal übertraf Adobe die Erlöserwartungen von Experten mit einem Rekordwert von 5,3 Milliarden Dollar. Das Wachstum verdankt Adobe vor allem seiner Cloud-Software für die Bearbeitung von Bildern, Videos und Dokumenten sowie Online-Marketing. Der Gewinn stieg unterm Strich um über ein Fünftel.