Immobilienmärkte im Europa-Vergleich: Trendwende in Deutschland,

Frankreich noch in der Flaute

Nürnberg (ots) - Der AVIV Housing Market Report, eine Analyse der

Immobilienmärkte in 7 ausgewählten europäischen Ländern, zeigt:

- Dynamik am Immobilienmarkt nimmt dank Zinsrückgängen zu: Deutschland (+1,6

Prozent) und Spanien (+1,8 Prozent) mit größten Anstiegen der Angebotspreise

in der Analyse

- Ausnahme Frankreich: Minimaler Zinsanstieg lässt Immobilienpreise weiter um

-0,5 Prozent absacken

- Volumen an vergebenen Immobiliendarlehen nimmt wieder Fahrt auf: 18 Prozent

mehr Kreditvolumen in Deutschland im Februar als im Vorjahr

Die Stimmung auf den europäischen Immobilienmärkten hat sich in den ersten

Monaten 2024 spürbar gedreht. Während im letzten Quartal 2023 noch in 3 von 7

untersuchten Ländern - darunter auch Deutschland - ein Preisrückgang stand,

lassen sich in den ersten 3 Monaten dieses Jahr nur noch in einem Land sinkende

Preise beobachten: Im Nachbarland Frankreich ist der mittlere Angebotspreis von

Wohneigentum um 0,5 Prozent auf 3.087 Euro pro Quadratmeter gesunken. In

Deutschland hat sich hingegen die Trendwende vollzogen: Nach einem Anstieg von

1,6 Prozent beträgt das mittlere Preisniveau hierzulande 2.998 Euro pro

Quadratmeter. Das sind Ergebnisse des aktuellen AVIV Housing Market Reports für

das 1. Quartal 2024. Darin wird die Entwicklung der Kaufpreise auf den

Immobilienmärkten in Deutschland, Frankreich, Belgien, Luxemburg, Italien,

Spanien und Portugal analysiert. Der Report entsteht in Zusammenarbeit mit den

Immobilienportalen meilleurs agents und Immoweb, die ebenso wie immowelt Teil

der AVIV Group sind.

Zinsrückgang in Deutschland, noch leichter Zinsanstieg in Frankreich

Dass die Kosten für Wohneigentum in Frankreich weiterhin fallen, liegt unter

anderem an der unterschiedlichen Entwicklung der Bauzinsen in der Eurozone. In

allen anderen untersuchten Ländern vergünstigten sich die Kreditkonditionen für

Immobilienkäufer im 1. Quartal merklich - in Deutschland sind

Immobilienfinanzierungen im Mittel um 0,4 Prozentpunkte günstiger geworden und

Darlehen wieder deutlich unter der Marke von 4,0 Prozent erhältlich. In

Frankreich hingegen verteuerte sich das Zinsniveau erneut um 0,1 Prozentpunkte.

Dieser Anstieg wirkt sich weiterhin dämpfend auf das Preisniveau von

Wohnimmobilien in Frankreich aus. Die Höhe der Bauzinsen wird in Frankreich von

der Zentralbank in Paris festgelegt, die in regelmäßigen Abständen eine

Obergrenze festlegt. So verläuft die Entwicklung deutlich träger als

beispielsweise in Deutschland. Frankreich hinkt der deutschen Entwicklung

wahrscheinlich um einige Monate hinterher.

Dass beim Zinsniveau schon minimale prozentuale Anpassungen einen spürbaren

Effekt auf die Immobilienpreise haben, zeigt sich auch in südeuropäischen

Ländern, wo die Banken ebenfalls wieder niedrigere Zinsen für

Immobilienfinanzierungen ausgeben: In Spanien (-0,2 Prozentpunkte), Portugal

(-0,4 Prozentpunkte) und Italien (-0,6 Prozentpunkte) gab das Zinsniveau

merklich nach. In der Folge hat ähnlich wie in Deutschland die Dynamik auf dem

Immobilienmarkt zugenommen und die Angebotspreise von Wohnimmobilien sind

gestiegen.

Deutschland: Preise trotz Anstieg noch immer günstiger als in Frankreich

Im Vergleich der 7 europäischen Länder liegt Deutschland auf dem 3. Platz mit

einem mittleren Quadratmeterpreis von 2.998 Euro. Die höchsten Preise der

Analyse müssen Immobilienkäufer in Luxemburg mit 8.458 Euro bezahlen. Allerdings

ist das kleine Land schwer mit einem Flächenland wie Deutschland zu vergleichen.

Jeder 5. Einwohner wohnt in der gleichnamigen Hauptstadt, wo eine hohe Nachfrage

nach Wohnraum herrscht, was eine Erklärung für den sehr hohen Durchschnittspreis

ist. Besser mit Deutschland vergleichbar ist da schon Frankreich, wo

Immobilienkäufer mit im Mittel 3.087 Euro pro Quadratmeter rechnen müssen -

trotz des Preisrückgangs noch geringfügig mehr als in Deutschland. Im Vergleich

am günstigsten ist der Immobilienkauf in Italien, wo durchschnittlich 1.850 Euro

fällig werden.

Deutschland: Nachfrage nach Immobiliendarlehen zieht wieder an

Die Marktbelebung in Deutschland lässt sich auch am Volumen der vergebenen

Kredite für Immobilienfinanzierungen ablesen. Das Gesamtvolumen lag laut

Europäischer Zentralbank (EZB) hierzulande in den Monaten vor Jahresfrist sogar

deutlich unter den Werten von 2023 - dem Jahr nach der Zinswende, als der

plötzlicher Anstieg der Bauzinsen die Nachfrage nach neuen Immobiliendarlehen

dramatisch hatte einbrechen lassen. Die Bilanz drehte sich aber mit dem

Jahreswechsel: Im Januar wurden laut EZB-Statistik in Deutschland ein 15 Prozent

höheres Volumen an Baufinanzierungen vergeben als im Vergleichsmonat des

Vorjahres. Im Februar waren es sogar 18 Prozent mehr. Zum Vergleich: Im Januar

2024 waren es in Frankreich 40 Prozent weniger als im Vorjahr, im Februar 37

Prozent. Im Nachbarland zeigt sich also deutlich, dass das hohe Zinsniveau die

Vergabe an Krediten stark ausbremst.

Der vollständige AVIV Housing Market Report für das 1. Quartal 2024 steht hier

in englischer Sprache zum Download bereit. (https://content.cdn.immowelt.com/iw_

group2/import/Redaktion/Pressemitteilungen/2024/AVIV_Housing_market_report_-_Q12

024.pdf)

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