NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Freitag an ihre Aufschläge der vergangenen Tage angeknüpft. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli 84,01 US-Dollar. Das waren 13 Cent mehr als am Vorabend. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Juni-Lieferung stieg um 23 Cent auf 79,47 Dollar.

Etwas Preisauftrieb kommt auch seitens der Geopolitik. Von einer erhofften Entspannung im Gaza-Krieg kann derzeit keine Rede sein. Vielmehr will sich Israel auch nicht durch wachsenden Druck seines engsten Verbündeten USA von seinem Kriegskurs abbringen lassen. Der Konflikt gilt als großes Risiko für den gesamten ölreichen Nahen Osten.

Nach Einschätzung der Commerzbank bleibt die Lage für die Ölpreise fragil. "Chinas Rohölimporte im April waren nämlich eher enttäuschend", begründen die Experten ihre Einschätzung. Sie verweisen auf ein lokales Überangebot von Rohölprodukten. Offenbar habe die chinesische Regierung mehr Exportgenehmigungen erteilt. "Damit würde aber das Überangebot nur exportiert, was die Verarbeitungsmargen in Asien und damit auch weltweit weiter unter Druck setzen könnte", schreibt die Commerzbank./jsl/he