FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Mittwoch infolge neuer Spannungen zwischen Russland und dem Westen unter Druck geraten. Zulegen konnte dagegen der US-Dollar, der an den Finanzmärkten als sicherer Anlagehafen gilt. Im Tief fiel die europäische Gemeinschaftswährung auf 0,9885 Dollar, am Mittag kostete sie 0,9930 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 0,9986 Dollar festgesetzt.

Der als weltweite Reservewährung geltende US-Dollar legte zu, nachdem Russlands Präsident Wladimir Putin am Morgen eine Teilmobilmachung wegen des Ukraine-Kriegs ausgerufen hatte. Zugleich kündigte Putin an, "Referenden" in den besetzten Gebieten der Ukraine über einen Beitritt zu Russland zu unterstützen. Die ohnehin schlechten Beziehungen zwischen Russland und dem Westen dürften sich infolgedessen weiter eintrüben.

Gespannt warten die Märkte auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am Abend. Angesichts der hohen Inflation wird mit einer erneut kräftigen Zinsanhebung um 0,75 Prozentpunkte gerechnet. Selbst ein noch stärkerer Schritt wird an den Märkten nicht ganz ausgeschlossen. Große Aufmerksamkeit kommt auch dem künftigen Kurs der Federal Reserve zu: Zum einen legt die Notenbank neue Prognosen zu Wachstum, Inflation und Leitzins vor. Zum anderen richtet sich Fed-Chef Jerome Powell nach dem Zinsentscheid an die Öffentlichkeit./bgf/jkr/men