Siemens Energy hebt Jahresprognose an

Im Vorfeld der Markteröffnung am Mittwoch erlebte Siemens Energy einen bemerkenswerten Kursanstieg von fast acht Prozent. Dieser signifikante Anstieg im Tradegate-Handel folgt auf die Ankündigung des Konzerns, seine Jahresprognose nach einem starken zweiten Geschäftsquartal anzupassen. Zum ersten Mal seit Juni 2023 konnte die Aktie sich wieder deutlich über die Marke von 20 Euro bewegen, was auf eine positive Resonanz des Marktes auf die jüngsten Unternehmensnachrichten hindeutet.

Überwindung von Herausforderungen bei Gamesa

Neben der verbesserten Finanzprognose steht besonders die Situation um die Windkrafttochter Gamesa im Fokus. Nach einer Reihe von Herausforderungen, darunter schlechte finanzielle Ergebnisse und Führungswechsel, scheint Gamesa nun einen stabilen Weg einzuschlagen. Jochen Eickholt, der scheidende Chef von Gamesa, hat in den letzten zwei Jahren intensive Sanierungsbemühungen geleitet. Unter seiner Führung wurden umfassende Maßnahmen eingeleitet, um das Unternehmen bis 2026 wieder profitabel zu machen. Mit Vinod Philip als Nachfolger und der Ausrichtung auf die Kernmärkte Europa und USA setzt Gamesa auf eine Konsolidierung und Effizienzsteigerung im Onshore- und Offshore-Geschäft.

Endlich Gewinne

In einem Finanzbericht für das zweite Quartal meldete Siemens Energy einen Gewinn von 108 Millionen Euro, eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Verlust von 189 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz stieg um drei Prozent auf 8,3 Milliarden Euro, getragen von der anhaltenden Nachfrage nach Technologien zur Energiewende und ersten Erfolgen bei der Stabilisierung des Windgeschäfts. Diese Ergebnisse veranlassten das Management, die Umsatzerwartungen für das laufende Jahr auf ein Wachstum von 10 bis 12 Prozent anzuheben.

Herausforderungen bleiben

Siemens Energy steht jedoch vor der Herausforderung, im zweiten Halbjahr rote Zahlen zu vermeiden, da bereits ein beträchtlicher Gewinn von fast 1,7 Milliarden Euro in der ersten Jahreshälfte realisiert wurde, der über dem für das Jahresende prognostizierten Ergebnis liegt. Insbesondere die nach wie vor verlustreichen Windkraftgeschäfte bei Gamesa erfordern weiterhin Aufmerksamkeit und strategische Maßnahmen zur Kostenkontrolle und Qualitätsverbesserung.

Mit der Fortführung des Sanierungsplans und dem bevorstehenden Führungswechsel zeigt sich Siemens Energy entschlossen, seine Position in der globalen Energietechnikbranche zu festigen und langfristig profitabel zu wachsen.