fondsgebundene Lebensversicherung Börsenlexikon Vorheriger Begriff: Fondsbörsenhandel Nächster Begriff: Fondsgeschäftsjahr

Was sind Besonderheiten von einer fondsgebundenen Lebensversicherung?

Fondsgebundene Lebensversicherungen unterscheiden sich in einem wichtigen Punkt von den herkömmlichen Lebensversicherungen. Das Kapitalanlagerisiko vom Versicherer geht bei einer fondsgebundenen Lebensversicherung auf den Versicherungsnehmer über. Darüber hinaus gibt es noch weitere Besonderheiten bei den fondsgebundenen Lebensversicherungen. Im Überblick sind das: Todesfallschutz, Verfügbarkeit des Kapitals, Leistungsgarantien, Renditeerwartung, Ablaufleistung. Der Versicherungscharakter der fondsgebundenen Lebensversicherung besteht in erster Linie im Todesfallschutz. Allerdings wird die fondsgebundene Lebensversicherung oftmals weniger als Versicherung auf den Todes- und Erlebensfall genutzt sondern zur steuerlich begünstigten Kapitalanlage eingesetzt. Die Todesfallsumme muss immer so hoch sein wie 60 Prozent der über die Gesamtlaufzeit eingezahlten Beiträge, damit der Vertrag tatsächlich steuerlich anerkannt wird. Im Todesfall wird entweder die vereinbarte Versicherungssumme ausgezahlt oder das Fondsguthaben ausgezahlt. Möchte ein Versicherungsnehmer vorzeitig über das Kapital aus der fondsgebundenen Lebensversicherung verfügen, wird bei einer kapitalgebundenen Versicherung nicht der Rückkaufswert ausgezahlt, sondern der Wert der Fondsanteile zum Tageskurs ermittelt. Fondsgebundene Lebensversicherungen geben keine Erlebensfallgarantien, sondern nur eine Zusage wenn der Todesfall eintritt. Im Erlebensfall werden die Tageskurse der Fondsanteile ermittelt und diese Summe wird an den Versicherten ausgezahlt. Bei schlecht verlaufenden Aktien- und Rentenmärkten kann diese Summe deutlich unter den eingezahlten Beiträgen liegen. Theoretisch kann der Auszahlungsbetrag auch gegen null gehen. Fondsgebundene Lebensversicherungen werden gewöhnlich für einen langen Anlagezeitraum, mindestens jedoch 12 Jahre, abgeschlossen. Bei langen Laufzeiten ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass trotz Kursschwankungen der Fonds eine deutlich höhere Rendite erzielt wird als bei konventionellen Lebensversicherungen. Im Einzelfall kann dies natürlich auch anders verlaufen. Die Ablaufleistung einer fondsgebundenen Lebensversicherung wird durch Verkauf der Fondsanteile zum Tageskurs festgestellt und der erzielte Verkaufserlös wird an den Versicherten überwiesen.